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_ Chronische Erkrankungen können das Leben eines Menschen von Grund auf verändern. Die wichtigste Unterstützung kann neben der Hausarztpraxis das familiäre Umfeld bieten — aber nur dann, wenn die Angehörigen Verständnis entwickeln und wissen, was in Notfällen zu tun ist. Diesem wichtigen Thema widmet sich der Beitrag in der Rubrik „sprechstunde“.

Gerade zwischen Lebenspartnern kann es aus ganz verschiedenen Gründen Spannungen geben, etwa wenn der Kranke sich nicht an die Therapieempfehlungen hält oder sich in seiner Selbstbestimmung eingeschränkt sieht und den Partner als „überbehütend“ wahrnimmt.

Paare sollten an gemeinsamen Unternehmungen festhalten, solange der Patient Freude daran und die Kraft dazu hat. Das gilt auch dann, wenn die Pläne vielleicht nur noch mit Einschränkungen umzusetzen sind. Denn wenn pflegende Angehörige aus Rücksicht auf ihre Partner bisherige Hobbys und Interessen aufgeben müssen, tut das der Beziehung langfristig selten gut.

Als Beispiel stellen wir Notfallpläne für Asthma- und COPD-Patienten vor, die Sie als Arzt im Rahmen des DMP für den Fall einer Verschlechterung vorgeben und idealerweise nicht nur mit dem Patienten, sondern auch mit dem nächsten Angehörigen besprechen. So können beide rechtzeitig reagieren und Eskalationen vermeiden. Auch die wichtigsten Hinweise für Menschen mit Typ-2-Diabetes haben wir noch einmal zusammengefasst.

Ernährungstipps für Diabetiker

Und weil zu einer guten Therapie gerade bei Diabetes die richtige Ernährung gehört, gehen wir auf die Zusammensetzung der Nahrung ein. Diese sollte vielseitig und vollwertig sein. Am nächsten kommt diesem Ideal die Küche der Mittelmeerländer: frisches Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Zucchini, dazu Olivenöl und Oliven sowie viel Fisch und Meeresfrüchte. Wichtig für das Bewegungsverhalten ist es, dass der Patient und sein Partner gemeinsam einen Tagesablauf erarbeiten, in den sich körperliche Aktivität in Form von Sport integrieren lässt — ggf. auch „nur“ in Form von Spaziergängen. Davon profitieren beide Partner.

Ganz gezielt gehen wir dabei auf die Rolle der MFA ein: Denn grade bei chronisch kranken Patienten, bei deren Betreuung die MFA im Rahmen der DMP ohnehin eine wichtige Rolle spielen, ist auch die Ansprache der Angehörigen ein Thema. Das Verständnis für die häusliche Problematik kann hier schon eine Menge bewirken. Vor allem ist es wichtig zu registrieren, wenn der Partner beginnt, unter der Krankheitslast selbst zu leiden. Dann sollte die MFA dem Arzt entsprechende Hinweise geben.

Neuerungen beim Formular 12

In der „praxisorganisation“ stellen wir die Neuerungen beim Formular 12 zur Verordnung häuslicher Krankenpflege vor. Die gute Nachricht hier: Der Prozess ist übersichtlicher und weniger bürokratisch geworden! In der „rezeption“ schließlich geht es um das Wartezimmer. Wartezeiten lassen sich nicht immer ganz vermeiden — aber mit unseren Tipps können Sie den Patienten helfen, diese Zeit kurzweiliger und kommunikativer zu gestalten.