_ In der Studie wurden zunächst gesunde Freiwillige rekrutiert, die bereit waren, sich ein bakterielles Toxin spritzen zu lassen. 16 Teilnehmer wurden dann einmal zwei Stunden nach Injektion des Endotoxins fotografiert und Wochen später nach einer Placebo-Spritze, die nur Kochsalz enthielt.

62 Studenten wurden nun gebeten, sich die entstandenen Bilder anzusehen und zu beurteilen, ob die Person darauf „krank“ oder „gesund“ aussieht. Von insgesamt 2.945 Bewertungen, die die Studenten abgaben, lauteten 1.215 auf „krank“. Davon waren 775 echte Treffer, in 440 Fällen war es ein Fehlalarm. Das entspricht einer Sensitivität von 52% und einer Spezifität von 70%. Das Unterscheidungsvermögen war also zumindest kein reines Zufallsergebnis.

Eine zweite Gruppe sollte nun bestimmte Gesichtsmerkmale genau ansehen und beurteilen, wie sich diese zwischen den beiden Konditionen (nach Toxin- bzw. nach Placebo-Injektion) unterschieden. Die deutlichsten Unterschiede wurden bei den Lippen der betrachteten Person beobachtet: Nach Toxininjektion wirkten diese in den Augen der Betrachter deutlich blasser als unter Placebo. Auch Gesichtsblässe, Schwellung des Gesichts, Hängen der Mundwinkel und der Augenlider sowie Rötung der Augen wurde bei der Toxingruppe als stärker empfunden. Als stärkste positive Korrelation erwies sich schließlich die Kombination aus blassen Lippen und blasser Haut.

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Brütet er was aus?

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