figure 1

Großes, ulzerierendes Plattenepithelkarzinom am Hinterkopf.

© C. Raschka

_ Ein 92-jähriger ehemaliger Landwirt war von unserer Praxis zur hausärztlichen Betreuung übernommen worden. Der Patient litt an einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom des rechten Lungenunterlappens in einem recht fortgeschrittenen Stadium. In diesem Zusammenhang war als Zweittumor außerdem ein Plattenepithelkarzinom der Haut des Hinterhaupts diagnostiziert worden, das etwa die Größe eines 2-Euro-Stücks erreicht hatte.

Plattenepithelkarzinome der Haut entwickeln sich bekanntlich häufig auf dem Boden schwer lichtgeschädigter Haut. Als typische Vorläuferläsionen treten zunächst in den meisten Fällen aktinische Keratosen auf.

Der hochbetagte Patient hatte in Übereinstimmung mit seiner Familie weitere kurative Maßnahmen bei klarem Bewusstsein abgelehnt, da er annahm, dass er nicht mehr lange zu leben habe. Er war daraufhin in ein Pflegeheim aufgenommen worden. Unsere Praxis übernahm die palliative Betreuung. Für den okzipitalen Hauttumor hatte man dem Patienten chirurgische sowie strahlentherapeutische Maßnahmen angeboten, die er ebenfalls nicht in Anspruch nehmen wollte.

Entgegen seinen Erwartungen überlebte er allerdings noch eine recht lange Zeit. Erst fünf Monate später verstarb er in dem Pflegeheim. In diesem Zeitraum entwickelte sich ein ausgedehnter Karzinombefund am gesamten Hinterkopf, der sich als handtellergroße zentrale Ulzeration mit zwei lappig imponierenden Metastasen auf Höhe der Nacken-Haar-Grenze darstellte.

Unter einer palliativen Schmerztherapie mit Fentanylpflaster 50 μg/h sowie Etoricoxib 90 mg/d war der Patient bis zuletzt schmerzfrei.