_ Den Artikel von Dr. Fischer bezüglich des Bundeseinheitlichen Medikationsplans (BMP) fand ich sehr realistisch den Praxisalltag widerspiegelnd. Die grundsätzlich gute Option, den BMP einzuführen und ihn immer wieder zu aktualisieren, ist löblich. Zu 80% wird diese Tätigkeit von uns Hausärzten übernommen. Die Kosten werden aber in keiner Weise adäquat ersetzt.

Der Anbieter unseres Praxisprogramms stellte uns anfangs ein kostenloses Programm zur Verfügung — befristetet, quasi um auf den Geschmack zu kommen. Der Erwerb der gesetzlich vorgeschriebenen Version war dann mit mehreren Hundert Euro verbunden, nebst der quartalsmäßig anfallenden Kosten der Softwarepflege.

Nun verursacht das Bereitstellen und Aktualisieren von Software sicherlich Kosten. Aber wieso ist das nicht in die Pflegekosten für die Basisversion der Praxissoftware oder für andere Module integrierbar? Denkbar wäre übrigens auch ein Bundeszuschuss, da es sich ja um ein gesetzlich verordnetes Modul handelt.

Ganz ähnlich wird uns auch die Einführung der Telematik-Infrastruktur bis zum 31. Dezember 2018 gesetzlich vorgeschrieben. Neben den Anschaffungskosten, die überwiegend durch die Erstattungspauschale gedeckt sind, fallen auch hier monatliche Servicegebühren von über 82 Euro an — ob ich die Technik nun nutze oder nicht.

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Der Medikationsplan sorgt in den Praxen für Trubel.

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Grundsätzlich sehe ich die Telematik als zukunftsweisende Struktur bei immer dünner werdender Ärztedichte insbesondere im ländlichen Bereich. Aber es geht doch wieder überwiegend auf Kosten der Leistungserbringer, konkret der niedergelassenen Ärzte. Ich empfinde es so, dass Vieles auf dem Rücken von uns Niedergelassenen ausgetragen wird — ob wir das wollen oder nicht.