_ Am 2. Januar soll es ja bekanntlich vorkommen, dass es einem feier- und völlereibedingt noch hundeschlecht geht. Und so dachte sich wohl auch meine Patientin nicht viel, als sie mit ihrer 17-jährigen Tochter, der ganz flau im Magen war, in der Praxis erschien. Sie hatten bereits den Notdienst besucht, aber nichts wollte helfen!

Als ich hochdiplomatisch das Thema Schwangerschaftsverhütung ansprach, winkte die Mutter sofort ab: „Nein, meine Tochter hat noch nichts mit Jungs!“ Nun, sie saß ja auch neben ihrer Tochter. Ich hingegen saß ihr gegenüber und hatte somit eine wunderbare Aussicht auf den schillernden Knutschfleck an ihrem Hals. Nebenbei schaute ich auf das Geburtsdatum der Mutter. Sieh an: Genau zweimal 17 Jahre alt war sie.

Ich spulte das Gespräch weiter ab: „Und wann war die letzte Periode? Aha. Und die Brust spannt auch? Hm. Der gynäkologische Kollege ist nur fünf Minuten entfernt — schauen Sie doch mal bei ihm rein.“ Und so verabschiedete ich die beiden.