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Viele KHK-Patienten leiden unter einer Störung der Sexualfunktion oder haben Angst vor sexueller Aktivität. Bei über 50% aller KHK-Patienten besteht eine erektile Dysfunktion, bei der Herzinsuffizienz sind sogar 80% betroffen. „Das gesundheitlich Risiko einer sexuellen Aktivität wird jedoch überschätzt“, erklärte Post. Beim Sexualakt steige der Blutdruck nur auf 160/90 mm Hg, die Pulsfrequenz auf 120/min, und es dauere auch nur 2 bis 3 Minuten, bis sich Herzfrequenz und Blutdruck wieder erholt haben. Die Sex-assoziierte Infarktrate liegt bei 1%, wobei das größte Risiko 1 bis 2 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr besteht.

„Das Risiko des akuten Herztods beim Sex ist deutlich niedriger als das Risiko von einem Hai angegriffen oder von einem Blitz getroffen zu werden“, so Post. Beim sexuellen Vorspiel sei die körperliche Belastung vergleichbar mit der beim Geige spielen und beim Orgasmus mit der beim Golfen. Gartenarbeit sei gefährlicher als Sex. 70% aller mit dem Geschlechtsverkehr assoziierten Todesfälle ereignen sich im Rahmen eines außerehelichen Sexualerlebnisses.

Nach den Ergebnissen einer Studie scheint die monatliche Sex-Frequenz sogar umgekehrt mit dem Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis zu korrelieren. „Sexuelle Aktivität ist sinnvoll für Patienten, die 3 bis 5 METs ohne Angina pectoris, Dyspnoe, Zyanose, Hypotension, Arrhythmien oder ST-Streckensenkungen leisten können, ebenso für herzinsuffiziente Patienten im Stadium NYHA I und II und auch für ICD-Träger“, so Posts Fazit.