_ 1.079 Teilnehmer der Bevölkerungsstudie KORA-Age wurden hinsichtlich ihrer Versorgung u. a. mit Vitamin B12 untersucht. Wie sich zeigte, lag bei 27,3% der Teilnehmer die Vitamin-B12-Serumkonzentration unterhalb des Grenzwertes von 221 pmol/l, bei 85- bis 93-Jährigen waren es sogar 37,6%.

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Ist ihr Vitemin-B 12 -Spiegel hoch genug?

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Ein verbreitetes Gesundheitsproblem

Nach Aussage der Autoren ist ein subklinischer Vitamin B12-Mangel bei Senioren weit verbreitet. Sie empfehlen daher, gezielt bei dieser Altersgruppe auf eine mögliche Unterversorgung zu achten.

Die ersten Symptome eines Vitamin-B12-Mangels wie Müdigkeit, Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit sind jedoch sehr unspezifisch. In der klinischen Praxis ist ein Vitamin-B12-Defizit daher leicht zu übersehen. „Bleibt der Mangel unerkannt, zeigten sich neben hämatologischen Auswirkungen langfristig neurologische und psychiatrische Symptome“, gab Prof. Karlheinz Reiners, Erkelenz, bei einem B-Vitamin-Symposium anlässlich der Medizinischen Woche in Baden-Baden zu bedenken. Der Neurologe wies darauf hin, dass es bei einer Unterversorgung mit Vitamin B12 im Zentralnervensystem zu zerebralen Funktionsstörungen und einer funikulären Myelose kommen könne, einer Degeneration der langen Rückenmarksbahnen mit der Folge einer erheblichen Gangunsicherheit und Sturzgefährdung. Häufige psychische Manifestationen seien Konzentrationsstörungen, Depressionen, Verwirrtheit und kognitive Einschränkungen.

Entgegen früherer Annahmen ist eine alleinige orale Therapie ebenso erfolgreich wie die parenterale Zufuhr [Vidal-Alaball JV et al. Cochrane Database Syst Rev 2005;3: CD004655]. Hierbei ist es erforderlich, Vitamin B12 ausreichend hoch zu dosieren (z. B. mit B12 Ankermann®, 1.000 μg Cyanocobalamin pro Dragee.