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Ein 79-jähriger Mann suchte wegen einer großen Vorwölbung an der Streckseite des linken Oberarms eine orthopädische Ambulanz auf. Er hatte die Veränderung zwei Tage zuvor bemerkt, nachdem er beim Anheben eines Koffers einen plötzlichen Schmerz im Bereich der linken Schulter empfunden hatte. Die Vorwölbung wurde prominenter, wenn der Mann das Ellenbogengelenk beugte. Im MRT der Schulter erkannte man eine vollständige Ruptur der Sehne des langen Bizepskopfs.
Im angelsächsischen Sprachraum wird diese typische Veränderung „Popeye-Zeichen“ genannt — nach den Beulen, die sich an den Oberarmen des namensgebenden Zeichentrickhelden bilden, wenn er Spinat konsumiert. Ursache ist die Kontraktion des Bizepsmuskels nach der Ruptur der Bizepssehne. Allerdings weisen nicht alle Betroffenen das Zeichen auf. Die in den meisten Fällen proximale Sehnenruptur ist auf degenerative Veränderungen v. a. bei älteren Patienten zurückzuführen. Erstaunlich ist dabei, dass die Kraft bei vielen Patienten gar nicht wesentlich eingeschränkt ist. Daher wird v. a. bei älteren Personen ein konservatives Vorgehen bevorzugt. Sportler und Personen, die die volle Kraft ihrer Arme benötigen, werden dagegen operiert.
Dieser Patient wurde mit nicht-steroidalen Antiphlogistika behandelt. Vier Monate nach der Erstvorstellung hatten die Schmerzen nachgelassen, und der Patient war in seinem Alltagsleben nicht beeinträchtigt.
Literatur
Yoshida N, Tsuchida Y. „Popeye“ sign. N Engl J Med. 2017;377:1976
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Füeßl, H.S. Ein Knödel am Oberarm. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 37 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-0088-x
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