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? Anonym gestellte Frage: Was kann ich meiner Patientin raten, die unter einer oralen Eisensubstitution mit Obstipation zu kämpfen hat? Eine Dauermedikation z. B. mit Macrogol hält sie für problematisch.
! MMW-Experte Stiefelhagen: Bei einem gesicherten Eisenmangel stellt sich die Frage, ob eine Anämie vorliegt. In Fällen, in denen die orale Eisengabe nicht vertragen wird oder nicht wirkt, muss das Eisen parenteral verabreicht werden.
Ursächlich sollte auch an eine Zöliakie gedacht werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine gynäkologische Abklärung. Bei weiteren Hinweisen auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wäre eine Endoskopie sinnvoll.
! MMW-Experte Füeßl: Obstipation unter oraler Eisengabe ist eine häufige Nebenwirkung. Zur Vermeidung oder zumindest Linderung dieser Beschwerden bietet sich eine Reihe von Maßnahmen an. Durch Einnahme des Eisenpräparats auf nüchternen Magen eine halbe Stunde vor dem Frühstück zusammen mit Orangensaft oder Vitamin C kann man die Resorption erhöhen, wodurch weniger Eisen in den Dickdarm gelangt. Es gibt auf dem Markt eine ganze Reihe von Eisenpräparaten mit unterschiedlichem Potenzial für eine Obstipation, sodass sich ein Präparatewechsel sicher lohnt. Man könnte das Müsli mit Buttermilch und Joghurt anmachen und Leinsamen oder Weizenkleie dazugeben. Laktulose oder Macrogol können problemlos über längere Zeit hinweg eingenommen werden. Wenn alle Stricke reißen, käme — abhängig vom Schweregrad des Eisenmangels und der Anämie — auch eine intravenöse Eisengabe in Betracht.
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Springer Medizin. Was tun gegen Eisentabletten-Obstipation?. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 23 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-0069-0
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