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Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@springer.com

Auf der Jahrestagung der Europäischen Kardiologie-Gesellschaft (Barcelona, 26.–30.8.2017) wurden die Ergebnisse von drei besonders großen Interventionsstudien vorgestellt, die man kennen sollte:

  1. 1.

    Die COMPASS-Studie. Bei 27.395 Patienten mit KHK oder PAVK wurden Sekundärpräventions-Strategien verglichen. Rivaroxaban (Xarelto®, 2 x 2,5 mg/d) plus ASS schützte über 23 Monate besser vor Herz-Kreislauf-Tod, Infarkt und Schlaganfall als ASS allein (4,1% vs. 5,9%), auf Kosten eines höheren Risikos beherrschbarer Blutungen (3,1% vs. 1,9%). Wird sich die Low-dose-Antikoagulation bei KHK etablieren?

  2. 2.

    Die CANTOS-Studie. Bei 10.061 Hochrisiko-Postinfarkt-Patienten mit erhöhten Entzündungswerten (hsCRP > 2 mg/l) konnte erstmals gezeigt werden, dass ein antientzündliches Medikament (Canakinumab, Ilaris®) das Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen reduziert. Experten sehen einen Durchbruch für die antientzündliche Therapie bei KHK, wenn auch nicht unbedingt mit dem hier untersuchten Medikament.

  3. 3.

    Die REVEAL-Studie. Bei 30.449 Patienten mit atherosklerotischen Gefäßerkrankungen wurde der Wert eines neuartigen

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© U. Fortmüller

Lipidsenkers untersucht. Obwohl alle Studienpatienten mit Atorvastatin schon exzellent eingestellt waren (LDL im Schnitt 61 mg/dl), reduzierte der CETP-Hemmer Anacetrapib das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen im 4-Jahresverlauf von 11,8% auf 10,8%. Der Effekt ist moderat, aber signifikant. Spannend wird die Frage, für welche Patienten dieser Lipidsenker indiziert sein wird.