_ „Wenn ein COPD-Patient unter Therapie weiterhin Beschwerden hat und man die Therapie noch optimieren kann, dann sollte man das tun“, meint Prof. Michael Dreher, Aachen. Das Problem: Viele Patienten klagen nicht. Sie haben sich arrangiert und körperlich eingeschränkt. Sie meiden Aktivitäten, die mit körperlicher Belastung einhergehen. Das verändert ganze Familien. Hinzu kommen oft Depressionen.

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„Runter von der Couch“, das ist bei COPDPatienten oft der schwerste Schritt.

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Den größten Verlust der Lungenfunktion erleiden COPD-Patienten in den frühen Krankheitsstadien. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh möglichst nachhaltig zu therapieren, betonte Dreher. Im GOLD-Stadium B mit Symptomen, aber ohne Exazerbationen „behandeln wir mit den langwirksamen Bronchodilatatoren LAMA oder LABA, und wenn die Beschwerden persistieren, mit der Kombination“, so Dreher. Die LAMA/LABA-Kombination, wie z. B. Tiotropium/Olodaterol (Tio/Olo, Spiolto® Respimat®), sei die bevorzugte Dauertherapie für symptomatische COPD-Patienten, so Dreher. Gegenüber der Monotherapie verbessert sie Lungenfunktion, Luftnot, körperliche Belastbarkeit, Alltagstauglichkeit und Lebensqualität.

Nicht minder wichtig sind nicht-medikamentöse Maßnahmen — Rauchstopp, gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität. Die starke Bronchodilatation und die damit einhergehende Entblähung der Lunge versetzen den Patienten häufig erst in die Lage, sich körperlich zu belasten.

Dies zeigten die beim Europäischen Lungenkongress (ERS 2016) präsentierten Ergebnisse der PHYSACTO®-Studie mit 303 COPD-Patienten. Im Vergleich zu Behandlungsgruppen mit Placebo, Tiotropium oder Olodaterol verbesserten Patienten mit der dualen Bronchodilatation Tio/Olo ihre körperliche Belastbarkeit und ihr Aktivitätsniveau signifikant deutlicher.