_ Das nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulans Apixaban (Eliquis®) ist im klinischen Versorgungsalltag besser verträglich als die Vitamin-K-Antagonisten Warfarin bzw. Phenprocoumon. Das zeigen Versorgungsstudien aus den USA und jetzt auch aus Deutschland.

Durch die große Patientenzahl und meist lange Beobachtungsdauer können Studien aus dem Versorgungsalltag dazu beitragen, ergänzende Aussagen zur Effektivität und Verträglichkeit eines Medikaments im Behandlungsalltag zu gewinnen. In einer retrospektiven Analyse aus dem US-amerikanischen Versorgungsalltag [Yao X et al. Effectiveness and safety of dabigatran, rivaroxaban, and apixaban versus warfarin in nonvalvular atrial fibrillation. J Am Heart Assoc. 2016;5:e003725] wurden Daten von Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF) ausgewertet. Die Analyse von über 15.000 Patienten der Vergleichskohorte Apixaban vs. Warfarin zeigte, dass unter Apixaban ein signifikant geringeres Risiko für einen Schlaganfall oder eine systemische Embolie im Vergleich zu Warfarin bestand (Hazard Ratio [HR] 0,67; p = 0,04), insbesondere in Bezug auf hämorrhagische Infarkte. Auch das Risiko für schwere Blutungen war signifikant geringer. Diese Daten ergänzen die positiven Ergebnisse kontrollierter Studien zu Apixaban.

Jetzt auch Vergleich zu Phenprocoumon

Mit der retrospektiven Analyse CARBOS [Hohnloser SH et al. Risk of bleeding with non-vitamin K antagonists and phenprocoumon in routine care patients with non-valvular atrial fibrillation. ESC-Kongress 2017, Poster P2608] gibt es nun eine Auswertung, in der Apixaban mit Phenprocoumon verglichen wurde. Sie basiert auf anonymisierten Krankenversicherungsdaten von Patienten mit nicht-valvulärem VHF. Demnach könnte eine Behandlung mit Apixaban (n = 3.633) gegenüber Phenprocoumon (n = 16.179) mit einem niedrigeren Risiko für schwere Blutungen (adjustierte HR 0,68; p = 0,008), gastrointestinale Blutungen (adjustierte HR 0,53; p < 0,001) sowie Blutungen jeglicher Art (adjustierte HR 0,80; p = 0,002) assoziiert sein.