_ Für PD Christian Hoffmann, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin im Infektionsmedizinischen Centrum Hamburg, bietet sich Raltegravir (Isentress®) für ein breites Patientenspektrum als Therapieoption an. Er stellte mehrere Fallbeispiele vor, darunter einen HIV-Patienten mit einem Lymphom-Rezidiv, einen langjährig vorbehandelten Patienten, der eine Salvagetherapie benötigte, einen sogenannten „Late Presenter“, der sich erst in einem fortgeschrittenen Stadium vorstellte, und einen Patienten mit multiresistenten Viren.

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HI-Viren in Schach halten — das klappt heute meistens gut.

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Raltegravir benötigt keine Boosterung und zeichnet sich in Langzeitstudien neben der guten Wirksamkeit und Verträglichkeit auch durch das geringe Potenzial für Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aus. Die Substanz wird nicht über das Cytochrom-P-450-System, sondern hauptsächlich über die UDP-Glukuronosyltransferase 1A1 metabolisiert.

Dr. Nazifa Qurishi, niedergelassene Internistin in Köln, verwies auf die fehlenden klinisch relevanten Interaktionen zwischen Raltegravir und Hepatitis-C-Medikamenten. Sie empfahl die Internetseite www.hep-druginteractions.org der University of Liverpool als Wegweiser für die zahlreichen Interaktionen zwischen HIV- und Hepatitis-C-Medikamenten. Demnach könne z. B. die chronische Hepatitis-C-Virus(HCV)-Infektion eines HIV-HCV-koinfizierten Patienten unter einer Raltegravir-basierten HIV-Therapie bei Vorliegen eines HCV-Genotyps 1 oder 4 mit Elbasvir/Grazoprevir (Zepatier®) behandelt werden, ohne dass relevante Interaktionen auftreten, so Qurishi.