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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

_ Patienten aus zwei pneumologischen Rehabilitationskliniken in der Schweiz wurden bei Aufnahme und Entlassung gebeten, innerhalb einer Minute so oft wie möglich von einem normalen Stuhl aufzustehen, ohne die Arme zu benutzen. Körperlich beeinträchtigte Patienten wurden ausgeschlossen. 48 Teilnehmer beendeten die Studie, bei der auch verschiedene Atemparameter gemessen wurden.

Die Teilnehmer verbesserten sich von 15,3 ± 6,2 auf 19,8 ± 7,8 Wiederholungen. Im ebenfalls durchgeführten 6-Minuten-Gehtest drückte sich das in einer Verlängerung der Gehstrecke von 286,5 ± 127,6 auf 367,2 ± 130,8 m aus

Des Weiteren wurden 203 Teilnehmer einer anderen Studie einbezogen, die ebenfalls den 1-Minuten-Aufstehtest und den 6-Minuten-Gehtest gemacht und COPD-Fragebögen ausgefüllt hatten. Bei ihrer Aufnahmeuntersuchung machten sie in kurzem Abstand zwei 1-Minuten-Aufstehtests, um die Reproduzierbarkeit zu ermitteln. Es ergab sich eine geringfügige Steigerung um eine Wiederholung. Die Intratest-Korrelationskoeffizienten betrugen 0,93 für den Lerneffekt und 0,99 für die Reliabilität. O2-Verbrauch, CO2-Ausstoß, Atem- und Herzfrequenz waren im 1-Minuten-Aufstehttest und im 6-Minuten-Gehtest vergleichbar.

KOMMENTAR

Der 1-Minuten-Aufstehtest ist so einfach, dass er von jedem Patienten sofort verstanden wird und in jeder Praxis ohne jede Vorbereitung und auch vom Praxispersonal durchführbar ist. Er erbringt ebenso zuverlässige Informationen über die körperliche Leistungsfähigkeit wie aufwändigere Verfahren. Er kommt allerdings nicht für alle Patienten infrage, da eine geschwächte Oberschenkelmuskulatur sowie Beeinträchtigungen des Kniegelenks das Ergebnis erheblich verzerren können.