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Es gibt viele Therapieregimes bei COPD.

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_ Die 2017 aktualisierten internationalen GOLD-Leitlinien zum Vorgehen bei COPD haben die Rolle der dualen Bronchodilatation insgesamt aufgewertet: Bei schwerer Dyspnoe kann sie bereits in Gruppe B eingesetzt werden. In Gruppe C ist die Kombination aus einem langwirksamen β-Agonisten (LABA) und einem langwirksamen Musakrin-Antagonisten (LAMA) erste Wahl als Eskalationsstufe, wenn ein LAMA allein nicht reicht. In Gruppe D wird sie für den Therapiestart empfohlen. Dies berichtete der Leiter des wissenschaftlichen Komitees der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD), Prof. Claus Vogelmeier, Universitätsklinikum Gießen/Marburg.

Um einen Patienten einem GOLD-Stadium zuzuordnen, müssen künftig nur noch Exazerbationsfrequenz und Symptomatik erfasst werden. Für letztere empfiehlt Vogelmeier den COPD-Assessment-Test (CAT). Patienten der Gruppe A und B haben wenige und leichte Exazerbationen; Gruppe A hat wenige (CAT < 10), Gruppe B deutliche Beschwerden (CAT > 10). Die Gruppen C und D fassen die Patienten mit häufigen und schweren Exazerbationen zusammen, wiederum unterteilt in solche mit wenigen (Gruppe C: CAT < 10) oder vielen Beschwerden (Gruppe D: CAT > 10). Die Messung der Lungenfunktion ist für die Therapieentscheidung zwar nicht mehr notwendig. Sie behält aber fundamentale Bedeutung in der Diagnostik.

Der Einsatz von inhalativen Steroiden (ICS) wurde eingeschränkt, so Vogelmeier. Als Gründe nannte er einerseits Wirksamkeitsdaten, und hier besonders die Unterlegenheit der ICS/LABA-Kombination gegenüber der dualen Bronchodilatation in der FLAME-Studie. Ein zweiter Grund zur Zurückhaltung mit ICS sei das erhöhte Pneumonierisiko. Etwa jeder zweite COPD-Patient in Deutschland erhalte ICS, das sei entschieden zu viel, so Vogelmeier.

Eine gut untersuchte Option eines dualen Bronchodilatators mit einfach zu handhabendem Inhalator sei Aclidinium/Formoterol (Brimica® Genuair®), berichtete Dr. Volker Töpfer, niedergelassener Pneumologe aus Ulm. Die zweimal täglich anzuwendende Fixkombination verbessere die Lungenfunktion stärker als die Einzelkomponenten oder eine ICS/LABA-Kombination und verschaffe dem Patienten eine schnelle und zuverlässig über 24 Stunden spürbare entblähende Wirkung. V. a. in den Morgenstunden lindert die Therapie die belastenden Symptome wie Husten, Verschleimung und Atemnot. Dadurch werden die Patienten aktiver als unter Placebo oder Monotherapien mit Aclidinium bzw. Formoterol.