Wen soll man wählen? Im Vorfeld der Bundestagswahl präsentieren die wichtigen Parteien in der MMW ihre gesundheitspolitischen Vorstellungen. In dieser Ausgabe: Die FDP.
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_ Wir Freie Demokraten stehen für Eigenverantwortung und Solidarität im Gesundheitssystem, in dem die Wahlfreiheit des Versicherten durch Kassenvielfalt gewährleistet ist. Dazu setzen wir uns neben einer starken PKV auch für eine freiheitliche GKV ein. Einer als „Bürgerversicherung“ getarnten staatlichen Zwangskasse erteilen wir eine klare Absage.
Staatlich organisierte und rationierte Zuteilungsmedizin führt langfristig zu einer drastischen Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung und verschärft die demografischen Probleme der GKV. Jeder Bürger soll frei und unabhängig vom Einkommen wählen können, ob er sich für den Versicherungsschutz bei der GKV oder bei einem Anbieter der PKV entscheidet. Wir Freie Demokraten wollen die Möglichkeiten vereinfachen, zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung zu wechseln. Hierbei wollen wir die Angebote beider Systeme erhalten und so sicherstellen, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, das für sich und seine Lebensform am besten geeignete Modell zu wählen. Beide Krankenversicherungen müssen zukunftsfest weiterentwickelt werden.
Es ist weiterhin unser Ziel, dass die ambulante ärztliche Versorgung und die Niederlassung in eigener Praxis mit Übernahme einer langfristigen, wohnortnahen Verantwortung für die Patientenversorgung wieder an Attraktivität gewinnen. Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte bilden die Basis der flächendeckenden und hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung in unserem Land. Besonders die demografische Entwicklung und die Zunahme des Anteils älterer Menschen erfordern ein gutes Angebot in diesem Bereich. Die ambulante ärztliche Versorgung und die Orientierung auf die häusliche Umgebung erleichtern zudem die Einbeziehung der Pflege und weiterer Gesundheitsberufe.
Versorgung leidet unter Budgets
Wir wollen hierbei die Budgetierung im Gesundheitswesen abschaffen. Sie hat zu einer Unterfinanzierung der medizinischen Versorgung sowie zu einem Ausbluten der Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Regionen geführt.
Um gerade in den ländlichen Regionen junge Ärzte für die dortige Arbeit gewinnen zu können, fordern wir die Schaffung eines entsprechenden Anreizsystems. Dazu beitragen können auch die bereits erwähnten Ziele, die strenge Budgetierung und die damit verbundene Unterfinanzierung abzuschaffen und das Ausbluten der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen zu stoppen.
Eigenverantwortung stärken
Bei der Patientensteuerung setzen wir nicht auf Zwang, sondern auf Eigenverantwortung. Bereits die inzwischen wieder abgeschaffte Praxisgebühr hat gezeigt, dass auch eine sozial abgefederte Selbstbeteiligung nicht den gewünschten Effekt bringt und die Patienten nicht von einem „Übermaß“ an Arztbesuchen abhält. Stattdessen stehen die handelnden Akteure in der Pflicht, die Patienten für eine maßvolle und angemessene Inanspruchnahme der medizinischen Versorgung zu sensibilisieren. Steuernde Zusatzgebühren sind hierbei jedoch der falsche Weg.
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Die Autorin ist stellvertretende Bundesvorsitzende der Freien Demokratischen Partei (FDP)
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Strack-Zimmermann, MA. „Arztbudgets abschaffen, PKV und GKV stärken“. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 31 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-9888-7
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