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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

_ Etwa 5–7% der fiebernden Kinder unter zwei Jahren haben einen Harnwegsinfekt. Die Diagnose steht und fällt mit dem Urinbefund — doch lassen Kleinkinder einen oft lange auf dieses Material warten. Gerade in der Hektik einer Ambulanz sitzt den Ärzten daher der Katheter oft locker.

Eine Zufallsbeobachtung führte in Australien nun zur systematischen Untersuchung einer neuen Methode: „Quick-Wee“. Dafür randomisierte man 354 Kinder im Alter von 1–12 Monaten in zwei Gruppen. In der einen wurde der Urin normal gewonnen, in der anderen stimulierte man zuvor die suprapubische Region mit einem in kalter Kochsalzlösung getränkten Tupfer.

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Sanfte Reibung stimuliert die Miktion.

© BMJ. 2017;357:j1341

Mit „Quick-Wee“ urinierten 31% der Kinder innerhalb von fünf Minuten, ohne nur 12%. Noch größer war der Unterschied bei der erfolgreichen Urinsammlung im sterilen Gefäß. In der Studiengruppe gelang dies in 30% der Fälle, in der Kontrollgruppe nur in 9%. Oft war man eben mit dem Gefäß nicht schnell genug zur Hand. In der Kontrollgruppe mussten wegen der langen Wartezeit auch die Eltern helfen.

KOMMENTAR

Das lieben wir — wenn am Montag nach dem Kongress etwas in der täglichen Praxisroutine geändert werden muss, weil die Ergebnisse so überzeugend und unmittelbar effektiv sind.