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? Dr. U. P., Allgemeinärztin, Nordrhein: Eine Mitarbeiterin hat mir berichtet, dass ein Patient während der Blutabnahme seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und darüber gleiten ließ. Ich bin unsicher, wie ich darauf reagieren soll.
! MMW-Experte Walbert: Sie müssen klar und eindeutig reagieren! Für die Mitarbeiter ist die Rolle des Chefs in solchen Situationen von entscheidender Bedeutung. Das Team muss wissen, dass solche Verhaltensweisen nicht toleriert werden. Dazu verpflichtet die Fürsorgepflicht den Arbeitgeber.
In jeder Arztpraxis sollte das Thema vorbeugend in einer Teambesprechung behandelt werden. So können die Mitarbeiter richtig reagieren. In einem Fall wie dem von Ihnen geschilderten muss die Mitarbeiterin sich klar und deutlich äußern dürfen, etwa:
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„Unterlassen Sie diese Berührung!“
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„Halten Sie bitte Abstand!“
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„Ich möchte von Ihnen nicht berührt werden!“
Die Ernsthaftigkeit der Aussage muss durch einen entsprechenden Blick, eine ablehnende Haltung und eine eindeutige Stimmlage unterstrichen werden. Dafür ist natürlich wichtig, dass die Mitarbeiter keinen Zweifel daran haben, dass sie im Einzelfall auf die volle Unterstützung ihrer Chefs vertrauen können. Auf keinen Fall darf die Mitarbeiterin im von Ihnen geschilderten Fall das Gefühl von Peinlichkeit haben oder Unsicherheit in der Situation entwickeln. Eine eindeutige Reaktion reicht oft aus, um eine Wiederholung zu vermeiden.
Eines muss im Team klar sein: Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt. Der Gesetzgeber hat unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, das die Würde der belästigten Person verletzt, unter Strafe gestellt.
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Springer Medizin. Schranken für sexuell übergriffige Patienten. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 29 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-9830-z
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