_Wenn bei Infarktpatienten unter Statintherapie bei aufeinanderfolgenden Messungen deutlich abweichende LDL-Cholesterinwerte ermittelt werden, ist das ein prognostisch ungünstiges Zeichen. New Yorker Kardiologen haben den Zusammenhang in einer Post-hoc-Analyse der IDEAL-Studie untersucht.

In der Studie waren 8.658 Infarktpatienten randomisiert mit Atorvastatin 80 mg oder Simvastatin 20 mg behandelt worden. Die Variation zwischen sukzessiven Messungen hatte im Mittel 13,5 bzw. 14,8 mg/dl betragen. Mit jedem Anstieg der LDL-Variabilität um eine Standardabweichung von 10,8 mg/dl erhöhte sich das Risiko für ein weiteres Koronarereignis um 7%. Kardiovaskuläre Ereignisse nahmen um 8%, Herzinfarkte um 11% und Todesfälle um 19% zu; nur Schlaganfälle und kardiovaskuläre Todesfälle waren nicht signifikant häufiger.

Ebenso waren Blutdruckschwankungen mit höheren Komplikationsraten assoziiert. Diese schlossen erwartungsgemäß auch eine Zunahme von Schlaganfällen ein. Die Variationsbreiten von LDL bzw. Blutdruck erwiesen sich als unabhängige Risikoprädiktoren. Prognostisch besonders ungünstig war eine hohe Variabilität in beiden Parametern (LDL-Cholesterin: 20,5 mg/dl, systolischer Blutdruck: 18,2 mmHg): Im Vergleich zu einer geringen Variabilität (LDL-Cholesterin: 7,8 mg/dl, systolischer Druck: 7,6 mmHg) war das Risiko für ein Koronarereignis um 48% erhöht.

figure 1

© wildpixel / Getty Images / iStock

Eine Beziehung zwischen LDL-Variabilität und zukünftigen kardiovaskulären Ereignissen ist schon in der Framingham-Studie beschrieben worden, an der aber mehrheitlich herzgesunde Menschen beteiligt waren. Die vorliegende Analyse zeigt, dass diese Korrelation auch für Hochrisikopatienten unter Statinbehandlung gültig ist.