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PD Dr. med. T. M. Kapellen Kinderzentrum des Universitätsklinikums Leipzig

_ Für 29.630 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12–30 Jahren liegen in der DPV-Datenbank Angaben zum durchschnittlichen Alkoholkonsum vor. Diese Patienten wurden entsprechend deutschen Leitlinien in Abstinenzler, Niedrigrisikotrinker (Frauen 0,1–12 g/d, Männer 0,1–24 g/d) und Risikotrinker (Frauen > 12 g/d, Männer > 24g/d) kategorisiert. Sodann wurde der Zusammenhang mit verschiedenen Werten aus der Diabetes-Datenbank berechnet.

10,8% der Patienten gaben Alkoholkonsum an (2,8% der 12–16 Jährigen, 19,3% der 18- bis 25-Jährigen). Ein Risikokonsum lag bei < 0,1% der 12- bis 16-Jährigen, 0,3% der 16- bis 18-Jährigen, 1,0% der 18- bis 25-Jährigen und 22% der 25- bis 30-Jährigen vor.

Das höchste Risiko für schwere Hypoglykämien hatten die Risikotrinker (23,2/100 Patientenjahre, gegenüber 17,0 bei Abstinenzlern; p < 0,01). Nicht signifikant war der Unterschied bei Hypoglykämien mit Bewusstlosigkeit oder Koma (5,0 vs. 4,2/100 Patientenjahre). Der HbA1c-Wert lag bei Risikotrinkern im Schnitt bei 9,3%, bei Niedrigrisikotrinkern bei 8,6% und bei Nichttrinkern bei 8,4% (p < 0,001). Interessanterweise war auch die diabetische Ketoazidose (DKA) mit zunehmendem Alkoholkonsum signifikant wahrscheinlicher: 6,4% bei Abstinenz, 7,5% bei niedrigem und 18,9% bei hohem Konsum (p < 0,001).

KOMMENTAR

Die Studie zeigt eindrucksvoll die Assoziation zwischen Alkoholkonsum und Stoffwechsel bei Typ-1-Diabetes. Dabei ist die Verbindung zur DKA aus meiner Sicht besonders wichtig. Unsere Schulungen zielen ja aktuell v. a. auf Hypoglykämievermeidung. Sie sollten dringend angepasst werden.