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_ Bei Aufnahme in die Lissaboner Klinik war der Patient in einem alarmierenden Zustand: Er hatte heftige Bauchschmerzen, musste sich übergeben und fieberte. Auf die Palpation des Abdomens reagierte er empfindlich, zudem stellten die Ärzte eine Leukozytose fest. Eigentlich lag ein akutes Abdomen nahe; der Mann gab auf Nachfrage jedoch an, er habe vor einigen Tagen Sushi gegessen. Also entschlossen sich die Gastroenterologen zur Endoskopie — und tatsächlich: Im Schein der Lampe ringelte sich im Magen ein schlanker Wurm. Der Kopf hatte sich in die Schleimhaut gebohrt; diese war dort geschwollen und gerötet.

Fadenwürmer der Gattung Anisakis — als ein solcher stellte sich der ungebetene Gast heraus — parasitieren gewöhnlich in Fischen oder anderen Meeresfrüchten. Bei Rohverzehr von solchem Getier kann der Wurm bzw. dessen Larvenstadium auf den Menschen übergehen. Angesichts der steigenden Beliebtheit von Sushigerichten wird auch in westlichen Ländern mit einer Zunahme der Fälle gerechnet.

Bei dem beschriebenen Patienten führte die Gastroskopie zum Ziel: Mit einem Roth-Netz konnte der Wurm gepackt und entfernt werden. Der Mann wurde rasch symptomfrei.