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_ Studienergebnisse zum Thema „Ehe und Gesundheit“ sind nicht „konsistent“. Jeder sucht sich das Passende heraus, um seine Einstellung zur Institution Ehe wissenschaftlich zu untermauern.

Gesichert ist, dass eine schlechte Partnerschaft nicht gut für die Gesundheit ist. Sie ist ein kardiovaskulärer Risikofaktor. Deshalb ist es auch nicht so entscheidend, ob man nach einem überstandenen Herzinfarkt Butter oder Margarine isst. Wichtiger für die Überlebenschance ist, mit wem man das Frühstück genießt.

Auch die akademische Vorbildung der Ehefrau wirkt nach den Ergebnissen epidemiologischer Studien nicht kardioprotektiv. Warum, das weiß niemand so genau, oder im Zeitalter des Gender-Denkens wagt es niemand zu sagen...

Den neuesten Stand des Irrtums zum Thema liefert jetzt die Women’s Health Study, bei der die Daten von 79.094 postmenopausalen Frauen ausgewertet wurden (Kutob RM et al. Journal of Women’s Health 2017; Epub Jan 10). Frauen, die in einer ehelichen Beziehung lebten, nahmen nach der Menopause stärker an Gewicht zu und tranken mehr Alkohol als Single-Frauen. Bei Scheidung oder Trennung nahm der Body-Mass-Index ab, die Frauen ernährten sich gesünder und bewegten sich mehr. Doch sollten nun wirklich postmenopausale Frauen in jedem Fall die Scheidung anstreben? Vielleicht war ja ohne Alkohol der Partner gar nicht mehr zu ertragen, was natürlich für eine Trennung spricht. Aber es könnte auch sein, dass erst die Scheidung zum Anlass wurde, wieder mehr auf sein Äußeres zu achten, und zwar um seinen „Marktwert“ etwas aufzupolieren. Wer schlank und fit ist, findet sicherlich leichter einen Neuen. Denn nach der Ehe ist bekanntlich vor der Ehe!