Ärzte der Universität Groningen haben bei älteren Patienten einen Zusammenhang zwischen Depression und Polypharmazierisiko festgestellt. Für ihre Studie werteten sie die Daten von 4.477 Über-60-Jährigen aus. 1.512 Patienten hatten eine Depression und 1.457 eine andere psychische Erkrankung. 1.508 Kontrollpatienten galten als psychisch gesund. Depressiv bzw. anderweitig psychisch Erkrankte erhielten signifikant häufiger medikamentöse Dauertherapien als die Kontrollpatienten — auch nach Abgleich bestehender Komorbiditäten. Das Risiko, mit mindestens fünf Medikamenten gleichzeitig behandelt zu werden, war bei den Depressiven fast dreimal so hoch wie in der Kontrollgruppe. Die Unterschiede blieben auch dann signifikant, wenn die antidepressive Therapie selbst nicht mitgezählt wurde.