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Prof. Dr. med. P. W. Radke Klinik für Innere Medizin — Kardiologie, Schön Klinik Neustadt

_ Eine MRT-Untersuchung kann implantierte Herzschrittmacher oder Defibrillatoren (ICD) erwärmen und die Geräteprogrammierung verändern. Diese Untersuchungen sind daher prinzipiell nur bei primär MRT-fähigen Geräten und Sonden mit entsprechender Zulassung gestattet.

In den USA wollte man nun die Risiken nicht MRT-fähiger Geräte bei 1,5-Tesla-MRT-Untersuchungen außerhalb des Thoraxraums erforschen. Für die Anlage eines großen prospektiven Registers wurde bei 1.000 Schrittmacher- und 500 Defibrillator-Patienten eine MRT durchgeführt. Die Geräte wurden vorher abgefragt und die Programmierung ggf. korrigiert. Nach der Untersucung wurden sie erneut abgefragt. Der primäre Endpunkt war definiert als Tod, Fehlfunktion oder elektrischer Reset des Geräts, induzierte Arrhythmie oder Verlust des kardialen Signals („capture“). Sekundärer Endpunkt waren Veränderungen in den Geräteeinstellungen.

Todesfälle, Sondenfehler, Verluste der Stimulierbarkeit und ventrikuläre Arrhythmien traten nicht auf. Es kam zu sechs selbstlimitierenden Episoden von Vorhofflimmern und sechs Fällen mit partiellem elektrischem Reset. Ein ICD konnte sowohl vor als auch nach der MRT nicht ausgelesen werden

Auch eine weitere MRT führte nicht zu einer Erhöhung der Rate schwerwiegender Komplikationen.

KOMMENTAR

Die Daten des US-Registers zeigen, dass extrathorakale MRT auch bei Patienten mit nicht MRT-fähigen Schrittmachern und Defibrillatoren möglich sind, wenn entsprechende Protokolle zur Patientenauswahl sowie die Programmierung der Geräte vorgenommen werden. In enger Kooperation zwischen Radiologen und betreuenden Ärzten kann daher wesentlich mehr Schrittmacher- und ICD-Trägern eine MRT angeboten werden als zuvor. Auf Daten zu thorakalen MRT müssen wir allerdings noch warten.