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Prof. Dr. med. K. Rasche Bergisches Lungenzentrum am Helios Klinikum Wuppertal

_ Forscher werteten die Akten von 272.705 Patienten aus schlafmedizinischen Zentren in den USA aus, bei denen eine schlafbezogene Atmungsstörung vermutet wurde. Die Daten umfassten Alter, Body Mass Index (BMI) und Halsumfang, mehrere selbstberichtete Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) sowie etliche Komorbiditäten. Zusätzlich lagen die Auswertungen einer nächtlichen Polygrafie vor, die den nasalen Atemgasfluss, die transkutane Sauerstoffsättigung, die Herzfrequenz, das Schnarchgräusch und die Kopfbewegungen aufzeichnete.

Der stärkste Prädiktor für eine OSA — definiert über einen Wert ab 5 im Apnoe-Hypopnoe-Index — war ein Alter > 45 Jahre. Allerdings lag die Odds Ratio (OR) älterer Frauen verglichen mit jüngeren Frauen bei 5,0, während der Vergleich bei Männern nur eine OR von 3,4 ergab.

Männer gaben das Symptom Schnarchen häufiger an als Frauen (65,9% vs. 56,3%, p < 0,001), der prädiktive Wert war aber gleich hoch. Beobachtete Atemstillstände und ein BMI ≥ 30 kg/m2 waren bei Männern bessere Prädiktoren einer OSA als bei Frauen. Dagegen hatte die anamnestische Erwähnung des Vorliegens einer arteriellen Hypertonie bei Frauen einen besseren prädiktiven Wert als bei Männern (p < 0,001).

KOMMENTAR

Die wichtigste Aussage ist, dass ein höheres Alter bei Frauen deutlich klarer als bei Männern ein sehr wichtiger Prädiktator für eine OSA ist, was sicher an postmenopausalen Veränderungen liegt. Interessant ist aber auch, dass Schnarchen geschlechtsunabhängig einen relevanten prädiktiven Wert hat. Die für Frauen häufig erwähnten OSA-typischen Angaben wie Insomnie, Depression und Gebrauch von Schlafmitteln hatten dagegen keinen prädiktiven Wert.