_ Nagelmykosen sind eine oft unterschätzte Infektion bei Diabetikern. Das Risiko, Ulzerationen am Fuß zu entwickeln, ist bei Diabetikern in diesem Fall um das 1,6-fache erhöht.

Daher ist bei Diabetespatienten ein unmittelbarer Therapiebeginn indiziert. Für die lokale Therapie sollte ein Antimykotikum mit einem breiten Wirkspektrum gewählt werden.

Patienten mit Diabetes mellitus sollte zu einer Therapieform geraten werden, bei der es nicht notwendig ist, die Nägel vor der Behandlung dünn zu feilen. Die abgefeilten Nagelspäne sind infektiös und das Verletzungsrisiko beim Hantieren mit der Feile ist groß.

Der Wirkstoff Ciclopirox in wasserlöslicher Lackgrundlage ist in der lokalen Behandlung von Nagelmykosen etabliert. Er hat ein breites Wirkspektrum und besitzt in vitro antibakterielle und antiphlogistische Eigenschaften, die besonders bei unklaren Mischinfektionen von Vorteil sind.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Der Nagellack wird abends vor dem Zubettgehen auf die betroffenen Nägel und die umliegende Haut aufgepinselt. Innerhalb von sechs Stunden penetriert der Lack bis tief in den Nagel und gelangt so auch an schwer erreichbare Stellen, etwa das Nagelbett. Lackreste können am nächsten Morgen mit Wasser abgewaschen werden. Der Wirkstoff verbleibt im Nagel.

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Onychomykosen bei Diabetikern steigern das Risiko, Ulzerationen zu entwickeln.

© Dr. Daniel Schäfer