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Das Engagement Prominenter für die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen hat kurzfristig einen größeren Effekt als ärztliche Kampagnen — auch wenn wohl nicht jene Personen erreicht werden, die es am nötigsten hätten. Das ist das Fazit einer Untersuchung, die sich mit dem Editorial der Schauspielerin Angelina Jolie beschäftigte, das am 14. Mai 2013 in der „New York Times“ erschien. Jolie erklärte darin ihren Entschluss, sich aufgrund ihrer Familienanamnese und eines positiven BRCA-Tests einer beidseitigen prophylaktischen Mastektomie zu unterziehen.
Die Analyse der Versicherungsdaten von > 9,5 Millionen Frauen zwischen 18 und 64 Jahren zeigte, dass an den 15 Werktagen nach Erscheinen des Textes täglich 1,13/100.000 Frauen einen BRCA-Test machten. Dies bedeutete eine signifikante Zunahme um 64% im Vergleich zu den 15 vorausgegangenen Tagen. Die zusätzlichen 4.500 BRCA-Tests verursachten dabei Kosten in Höhe von 13,5 Millionen US-Dollar.
Interessanterweise änderte sich an der Rate der Mastektomie in den vier Wochen nach der Publikation nichts. Das spricht dafür, dass nach dem Editorial viele Frauen, bei denen das medizinische Risiko eigentlich gering war, den Test verlangten.
Literatur
Deasai S, Jena AB. Do celebrity endorsements matter? Observational study of BRCA gene testing and mastectomy rates after Angelina Jolie’s New York Times editorial. BMJ. 2016;355:i6357
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Füeßl, H.S. Vorsorge: Ärzte gegenüber VIPs auf verlorenem Posten. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 38 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-9270-9
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