Lässt sich mit geistiger Tätigkeit dem kognitiven Abbau im Alter entgegenwirken? Hinweise darauf haben US-Forscher in einer großen Kohortenstudie gefunden.
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_ Die Studie greift auf Daten der Mayo Clinic Study of Aging (MCSA) zurück. 2.213 Senioren, die zu Beginn kognitiv unbeeinträchtigt waren, wurden im Mittel vier Jahre lang beobachtet und im Abstand von jeweils 15 Monaten mittels Fragebogen und kognitiver Tests untersucht. Gefragt wurde u. a., wie oft die Teilnehmer im Vorjahr ein Buch gelesen, sich mit Handarbeiten beschäftigt, ins Kino oder Theater gegangen waren, am Computer gesessen oder Gesellschaftsspiele gespielt hatten.
456 der 1.929 Teilnehmer hatten im Studienverlauf eine leichte kognitive Störung (MCI) entwickelt. Unter Berücksichtigung potenzieller Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Bildungsgrad errechneten die Forscher folgende Risikoreduktionen: Wer häufig, d. h. mindestens ein- bis zweimal pro Woche Spiele spielte, konnte sein MCI-Risiko um 22% senken, bei gesellschaftlich aktiven Teilnehmern betrug die Reduktion 23%, bei handwerklich Tätigen 28%. Als Referenzgruppen galten Personen, die die jeweiligen Aktivitäten höchstens zwei- bis dreimal im Monat aufgenommen hatten. Am stärksten war die Assoziation mit der „Arbeit“ am Computer: Hier betrug die Risikoreduktion 30%. Bücherlesen ging nur mit einer (nicht signifikanten) Reduktion des MCI-Risikos um 17% einher.
Neben reger Geistestätigkeit empfehlen die Forscher körperliche Fitness und eine kalorienbewusste Ernährung, um im Alter geistig fit zu bleiben.
Literatur
Krell-Roesch J et al. JAMA Neurol 2017, online 30. Januar; doi: 10.1001/jamaneurol.2016.3822
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eo Mit „Geistesnahrung“ gegen den kognitiven Abbau?. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 9 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-9245-x
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