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Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@springer.com

Dass eine Erkältung das Herzinfarktrisiko von Patienten mit Herzerkrankungen verdoppelt, ist bereits bekannt. Nun zeigt eine Analyse aus Taiwan, dass die Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) das Risiko weiter steigert.

Ausgewertet wurden Rezeptdaten und Diagnosen aus Versicherungsdaten von fast 10.000 Patienten im durchschnittlichen Alter von 72 Jahren, die zwischen 2007 und 2011 erstmals einen Herzinfarkt erlitten hatten. Es zeigte sich, dass 1.237 von ihnen in der Woche zuvor einen Atemwegsinfekt gehabt hatten, in der Kontrollwoche ein Jahr zuvor aber nur 510. Zudem nahmen 470 Erkältete ein NSAR ein, in der Kontrollwoche nur 176.

Eine Auswertung alle Daten ergab eine Verdopplung des Herzinfarktrisikos durch eine Erkältung und eine davon unabhängige Steigerung um 50% durch NSAR-Therapie. Außerdem zeigte sich, dass sich die beiden Effekte glatt addieren lassen. Eine Kausalität ist damit allerdings noch nicht bewiesen.