_ Für Patienten mit schwerem Asthma bronchiale werden immer mehr Therapieoptionen verfügbar. Jüngst zugelassen wurde jetzt der gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtete Antikörper Reslizumab (Cinquaero®). Die Therapie ist indiziert für Patienten, bei denen hochdosierte inhalative Steroide bei korrekter Inhalationstechnik nach Ausschaltung potenzieller Triggerfaktoren und nach adäquater Behandlung von Komorbiditäten die Symptome nicht kontrollieren können.

In zwei identisch konzipierten Phase-III-Studien bei Patienten mit schwerem Asthma und erhöhten Eosinophilenzahlen (≥ 400 Zellen/µl Blut) reduzierte Reslizumab (3 mg/kg KG i.v. alle vier Wochen) die Häufigkeit von Exazerbationen um 54% im Vergleich zu Placebo (p < 0,0001) [Castro M et al. Lancet Respir Med. 2015;3:355–66]. Gleichzeitig kam es in der Verumgruppe zu signifikanten Verbesserungen der Lungenfunktion (FEV1) und der mit dem Asthma Quality of Life Questionnaire erfassten Lebensqualität (jeweils p < 0,0001 vs. Placebo). Der klinische Nutzen zeigte sich bereits bei der ersten Kontrolluntersuchung vier Wochen nach der ersten Dosis und hielt über 52 Wochen an. Die Nebenwirkungsrate war vergleichbar mit Placebo. Eine weitere Phase-III-Studie bei Asthmatikern zeigte, dass Patienten mit ≥ 400 Zellen/µl Blut am stärksten von der Anti-IL-5-Therapie profitieren [Corren J et al. Chest. 2016;150:799–810].

Eosinophile Granulozyten spielen eine zentrale Rolle beim asthmatischen Entzündungsgeschehen. IL-5 regelt die Differenzierung, die Aktivierung und das Überleben dieser Immunzellen, berichtete der Lungenfacharzt Prof. Christian Virchow, Universität Rostock

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Eosinophiler Granulozyt.

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