_ „Das effektivste blutzuckersenkende Pharmakon ist Insulin. Es ist seit Langem etabliert und ermöglicht eine individuell maßgeschneiderte Therapie. Darüber hinaus kann das Insulin bei Typ-2-Diabetes mit allen oralen Antidiabetika (OAD) sowie GLP-1-Rezeptoragonisten kombiniert werden“, betonte Prof. Rüdiger Landgraf, München.

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Im Kampf gegen den Zucker im Blut kommt man an Insulin kaum vorbei.

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Ein einfacher Einstieg in die Insulintherapie für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist eine basalunterstützte orale Therapie (BOT), bei der ein Basalinsulin mit einem OAD kombiniert wird. Landgraf erklärte: „Das Basalinsulin beeinflusst insbesondere die Nüchtern-Blutzuckerspiegel. Es wird in der Regel einmal täglich abends vor dem Zubettgehen appliziert.“ Zum Einsatz bei einer BOT kommen langwirksame Insuline wie Neutral Protamin Hagedorn (NPH) oder Insulinanaloga wie Insulin glargin oder Insulin detemir. „Im Vergleich zu NPH-Insulin zeigen langwirksame Insulinanaloga ein flacheres, längeres und besser reproduzierbares Wirkungsprofil, das mit weniger interprandialen Hypoglykämien — vor allem nachts — verbunden ist“, so Landgraf.

Biosimilar für Insulin glargin

Seit zwei Jahren steht in Deutschland das analoge Basalinsulin Abasaglar® (Insulin glargin) zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zwei Jahren zur Verfügung. Es ist das erste Insulin-Biosimilar, das in Europa eine Zulassung erhalten hat und ist bezüglich Blutzuckerkontrolle, Hypoglykämieraten und Immunogenitätsprofils vergleichbar mit dem Referenzinsulin Insulin glargin (Lantus®). Wirksamkeit und Verträglichkeit des analogen Basalinsulin-Biosimilars wurden in zwei Phase-III-Studien bestätigt.