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Prof. Dr. med. Christian Stief

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Prof. Dr. med. Sven Mahner

_ Ein Großteil der älter werdende Bevölkerung darf das Altern heute in einem relativ guten Gesundheitszustand erleben. Dennoch ist ein wachsender Prozentsatz dieser Bevölkerungsgruppe von chronisch-degenerativen Erkrankungen und von Malignomen betroffen. Hier ist, insbesondere bei älter werdenden Frauen, mit zunehmendem Lebensalter ein signifikanter Anstieg der Harninkontinenz zu beobachten. In der männlichen Bevölkerung kommt eine Blasenschwäche dagegen deutlich seltener vor. Lediglich bei älteren Patienten, die sich einer Prostataoperation unterziehen mussten, findet sich diese häufig.

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Harninkontinenz: mehr Frauen als Männer betroffen.

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Im aktuellen MMW-Schwerpunkt beleuchten wir, nach Geschlechtern getrennt, das Management der Harninkontinenz: Die spezifische Diagnostik wird bedarfsgerecht dargestellt, um eine therapierelevante Einteilung und Quantifizierung der Harninkontinenz zu ermöglichen. Spezielle diagnostische Verfahren, die vor einer operativen Therapie angezeigt sind, werden beleuchtet. Im Anschluss werden die wichtigsten Strategien der konservativen und der operativen Therapie der weiblichen und der männlichen Harninkontinenz umrissen und die wesentlichen Aspekte ausgeführt.

Wir hoffen, dass die beiden Artikel dazu beitragen, dass Sie eine rationale Diagnostik und eine entsprechende Therapie initiieren können. Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass unabhängig von Ursache und Form der Harninkontinenz zu Beginn sämtliche Möglichkeiten konservativer Therapieansätze ausgenutzt werden sollten.

Erst nach Versagen der konservativen Therapiemaßnahmen sollte eine operative Therapie nach sorgfältiger weiterer Diagnostik erwogen werden. Aufgrund potenzieller und teilweise auch schwerer Komplikationen sollten diese den spezialisierten Zentren vorbehalten sein.