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Prof. Dr. med. A. Wirth Bad Rothenfelde, Deutsche Adipositas Gesellschaft

_ Die Frage nach den Folgen von Gewichtsschwankungen wurde über 4,9 Jahre in einer Studie mit 9.509 Personen untersucht, die im Mittel 62 Jahre alt und 83 kg schwer waren. Primär ging es um Koronarereignisse unter einem Statin, eine Lebensstiländerung war kein Ziel. Verschiedene Parameter der Herz-Kreislauf-Gesundheit und der Sterblichkeit wurden mit den Gewichtsschwankungen der Probanden ins Verhältnis gesetzt.

Bei Gewichtsfluktuationen über der vordefinierten Grenze von ± 1,62 kg stieg das Risiko für ein Koronarereignis jeglicher Art, Myokardinfarkt, Schlaganfall und Sterblichkeit um 4–9% an. Bei Patienten, deren Gewichtsschwankungen in der höchsten Quintile lagen, lag das Risiko für ein Koronarereignis um 64% über jenem der Patienten in der niedrigsten Quintile. Das Risiko für einen Myokardinfarkt war um 117% erhöht, das für einen Schlaganfall um 136% und die Sterblichkeit um 85%.

Generell zeigte sich, dass mit einem höheren BMI auch eine größere Variabilität des Gewichts einherging.

KOMMENTAR

Übergewichtige und adipöse Personen entwickeln häufiger eine KHK oder eine Herzinsuffizienz als Normalgewichtige. Zumindest bei Adipösen führt dies auch zu einer gesteigerten Mortalität. Andererseits verbessert Übergewicht die Prognose, wenn bereits eine KHK oder eine Herzinsuffizienz besteht.

Leider wurde für die Studie nicht festgestellt, ob die Teilnehmer unfreiwillig oder absichtlich ab- und zugenommen haben, was viel Raum für Spekulationen lässt. Die Autoren jedenfalls empfehlen eine Gewichtsreduktion via Lebensstiländerung auf für herzkranke Adipositaspatienten.

Als sicher kann aufgrund früherer Studien gelten, dass adipöse KHK-Patienten von einem deutlichen und dauerhaften Gewichtsverlust duch eine bariatrische Operation profitieren.