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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, Kardiologische Praxis, München

_ 150 adipöse Typ-2-Diabetiker (66% Frauen, Durchschnittsalter 49 Jahre) erhielten randomisiert entweder nur eine intensive konventionelle Therapie oder zusätzlich einen Roux-en-Y-Magenbypass (Verkürzung der Magenpassage) oder eine Magenresektion entlang der kleinen Magenkurvatur (Gastrektomie). 44% der Patienten waren insulinpflichtig, die Diabetesdauer lag im Schnitt bei 8,4 Jahren, der HbA1c-Wert bei 9,2%, der Body-Mass-Index bei 37 kg/m2.

Fünf Jahre postoperativ konnten 134 Patienten nachuntersucht werden. Den primären Endpunkt, einen HbA1c-Wert ≤ 6,0%, erreichten 29% der Bypass- und 23% der Gastrektomie-Patienten, aber nur 5% in der Medikamentengruppe. Auch Gewicht, Lipidwerte, Blutdruck und Nüchternglukose verringerten sich nach dem operativen Eingriff signifikant stärker. Auf Antidiabetika konnten am Ende mit konventioneller Therapie nur 2% verzichten — nach Gastrektomie 25%, nach Bypass sogar 45%. Auch Lipidsenker und Antihypertensiva konnten reduziert bzw. abgesetzt werden.

KOMMENTAR

Viele Patienten nehmen nach Abmagerungskuren und nach Fettabsaugung wieder an Gewicht zu. Die vorliegende Analyse einer methodisch zuverlässigen Studie beweist, dass chirurgische Methoden wie Magenbypass und -verkleinerung langfristig zu einer erheblichen Gewichtsabnahme um 20 kg und mehr sowie zu vielen positiven Veränderungen bei übergewichtigen Diabetikern führen. Für eine Analyse der typischen diabetischen Komplikationen reichten Probandenzahl und Studiendauer nicht aus.