_ Die für Mediziner erfreulich hitzige und von Füeßl im State-of-the-Art-Modus finalisierte Diskussion verdient bezüglich der Atherosklerosedynamik (Till: weitgehend unbemerkt; Füeßl: Binsenweisheit) eine ergänzende Bemerkung.

Unsere angiologische Expertise mit apparativ hochentwickeltem Armamentarium kann zwischenzeitlich sehr wohl das vermeintliche vaskuläre Dunkel erhellen. Wir müssen es nur können und gezielt suchen!

An allen dem Schall zugänglichen Stellen — und das sind sehr viele — können wir dank hochentwickelter und unterschiedlich dimensionierter Schallköpfe, auch mit Kontrastmittel-Applikationen, früheste (!) murale Veränderungen erkennen. Der Intima-Media-Komplex ist allen geläufig. Prädilektionsorte für weitere Veränderungen sind alle vaskulären Teilungsstellen (z. B. carotideal) und Abgänge (auch abdominal), v. a. Flexions-Areale (iliakal, inguinal, besonders Arteria femoralis communis S1–S3 popliteal, Unterschenkel-Arterien im cruralen Kompressionsmuskelmantel und mediomalleolär-paraossär).

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Mit modernem Ultraschall entdeckt man heute bereits früheste Atherosklerosezeichen.

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Intimafibrosen, (sub)endotheliale und Media-Kalzifikationen, mit und ohne inkludierte weiche Atheromata, sind mit 12- bis 18-MHz-Sonden gut zu detektieren. Nach dieser zeitaufwändigen Suche allerdings geht es erst richtig los: Vor dem konkreten Hintergrund einer beginnenden vaskulären Pathologie werden in der Praxis die üblichen labordiagnostischen metabolischen Parameter durchforstet.

Bei normalem Labor, aber sonografisch eindeutiger Angiopathie im Initialstadium herrscht gähnende Leere: Bezüglich sehr früher bis zu später Prävention gibt es keine langfristige Studienevidenz. Wir wissen leider viel zu wenig über familiäre und damit genetische Einflüsse.

Der Homocysteinwert ist — wenn überhaupt — ein populistischer Promille-Parameter.