_ Die Studie beruht auf Registerdaten aus den Jahren 1964–2014 und umfasst 9.405 Patienten, die bereits im Kindesalter eine CED entwickelt hatten. Die Erkrankung war im Mittel im Alter von 15 Jahren diagnostiziert worden, und man hatte die Patienten bis zu einem mittleren Alter von 27 Jahren nachbeobachten können.

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Ihre Darmerkrankung schadet ihr nicht nur akut.

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Die Rate der Krebserkrankungen lag in der CED-Kohorte bei 3,3 pro 1.000 Personenjahre, bei altersentsprechenden Personen ohne CED im Kindesalter dagegen lediglich bei 1,5 pro 1.000 Personenjahre.

Eine Colitis ulcerosa schien dabei mit einem deutlich höheren Risiko für Krebs verknüpft zu sein als ein Morbus Crohn: Die relativen Risiken lagen im Vergleich zu unbelasteten Menschen bei 2,6 bzw. 1,7. Außerdem war die Gefahr umso höher, je jünger das Kind zum Zeitpunkt der CED-Erkrankung war. Und schließlich hatten CED-Patienten auch ein höheres Risiko, bereits vor ihrem 18. Geburtstag einen bösartigen Tumor zu entwickeln.

Risikofaktoren für eine Krebserkrankung schienen neben einer über längere Zeit aktiven Colitis auch eine begleitende sklerosierende Cholangitis sowie das Auftreten früher Krebsfälle vor dem 50. Lebensjahr in der Familie zu sein.

Unter den Krebsarten dominierten die gastrointestinalen Tumoren, für die das Risiko bei CED-Erkrankung im Kindesalter um den Faktor 18 höher war als in der Referenzgruppe. Interessanterweise ging die Krebsrate bei den nach 2001 diagnostizierten CED-Patienten — für deren Behandlung Biologika verfügbar waren — nicht zurück, sondern stieg tendenziell sogar an.