_ Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist einer der häufigsten Komplikationen der Leberzirrhose. Das Problem ist, dass sie bei vielen Betroffenen nicht erkannt wird, vor allem bei leichten Formen.

Pathogenetisch spielt das Ammoniak, das im Darm von Bakterien gebildet wird und nicht mehr von der Leber metabolisiert werden kann, eine zentrale Rolle. Ammoniak gelangt über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn und führt zu einer Anschwellung der Astrozyten. Es entsteht ein Hirnödem, was sich in kognitiven Defiziten äußert.

Rifaximin (Xifaxan®), ein selektiv topisch wirksames Antibiotikum, das nicht resorbiert wird, reduziert die Ammoniakbildung im Darm, indem die Substanz die Vermehrung der Harnstoff-desaminierenden Bakterien hemmt. So kommt es unter Rifaximin zu einer Verbesserung der Kognition [Baja J et al. PLos One. 2013;8:e60042].

Im Rahmen der Rezidivprophylaxe bei HE führte Rifaximin zu einer Risikoreduktion um 58% [Bass NM et al. N Engl J Med. 2010;362:1071–81]. Es zeigte sich, dass die Kombination mit Lactulose in der Akuttherapie der HE effektiver ist als eine Monotherapie mit Lactulose. Mit einer solchen konnte sogar die Mortalität im Krankenhaus von 49% bei alleiniger Lactulose-Therapie auf 24% gesenkt werden [Sharma et al. Am J Gastroenterol. 2013;108:1660–1].