_ Nach dem Durchbruch in der Therapie der chronischen Hepatitis C legt die hepatologische Forschung ihren Fokus nun auf die Fettleber. Sorgenkinder der Hepatologie sind nach wie vor die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFDL) und die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH).

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Seine Leber braucht besonderen Schutz.

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Risikogruppen sind Patienten nach bariatrischer Operation, solche mit Typ- 2-Diabetes und/oder Dyslipidämie. Dabei entwickeln bis zu 30% der Personen mit NAFLD eine NASH. In 15–25% der Fälle folgen eine Leberzirrhose mit erhöhtem Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC). Ein HCC kann sich aber auch ohne Umweg über die Leberzirrhose direkt aus einer NASH entwickeln, betonte Prof. Heike Bantel, Hannover.

Bei der NASH gilt Ursodesoxycholsäure (UDCA) (Ursofalk®) als hoffnungsträchtige Option. In präklinischen Studien konnten antiinflammatorische und antifibrotische Effekte gezeigt werden. UDCA hat sich auch bei der primär biliären Cholangitis bewährt. Sie verlängert bei Patienten mit biochemischem Ansprechen das transplantatfreie Überleben und führt zu einer annähernd normalen Lebenserwartung, erläuterte Prof. Michael Trauner, Wien. Für das Drittel der Patienten ohne Response auf UDCA steht Obeticholsäure als Add-on-Therapie zur Verfügung.

Bei der primär sklerosierenden Cholangitis liegen die Hoffnungen ebenfalls auf UDCA. Eine doppelblinde, randomisierte Phase-II-Studie zeigte eine Reduktion der Cholestase mit Besserung der Leberwerte bei günstigem Sicherheitsprofil.