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Prof. Dr. med. H.-C. Diener Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen

_ Für ein eine offene, randomisierte Studie in Deutschland wurden 398 Patienten im Alter über 60 Jahren (im Mittel 72) rekrutiert, die einen akuten ischämischen Insult erlitten hatten, im Aufnahme-EKG einen Sinusrhythmus zeigten und keine Vorgeschichte von Vorhofflimmern hatten. Ausschlusskriterien waren bekannte kardiale Emboliequellen oder hochgradige ipsilaterale Karotisstenosen. Die Hälfte der Schlaganfälle war kryptogen.

200 der Teilnehmer erhielten sofort sowie nach drei und sechs Monaten jeweils ein zehntägiges Holter-Monitoring. Die übrigen 198 erhielten eine Standarddiagnostik mit 24-Stunden-EKG. Primärer Endpunkt war das Auftreten von Vorhofflimmern oder Vorhofflattern.

Nach sechs Monaten ließ sich bei 14% der Patienten mit intensivem EKG-Monitoring Vorhofflimmern nachweisen. In der Kontrollgruppe waren es nur 5%. Die Differenz war statistisch signifikant und entsprach einer einer Number needed to screen von 11.

KOMMENTAR

Erstmals wurden Patienten mit nicht-kardioembolischem Schlaganfall ohne bekanntes vorbestehendes Vorhofflimmern untersucht. Und ganz offenbar kommt man zu deutlich mehr Diagnosen, wenn man sie nach dem Ereignis nur lang genug monitoriert. Dies hat therapeutische Konsequenzen, da hier eine Antikoagulation indiziert ist. Ob unbedingt ein Zehn-Tage-EKG-Monitoring erfolgen muss, oder ob regelmäßige Pulskontrollen ebenfalls ausreichend wären, ist bisher nicht bekannt.