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Tiefe Hautfurchen am Nacken, die ein Muster aus rhombenförmigen Feldern ergeben.

© T. Jansen

_ Bei einem 73-jährigen, hellhäutigen Patienten (Hauttyp I nach der Fitzpatrick-Klassifikation), der sich als Landwirt über Jahrzehnte intensiv der Sonne ausgesetzt hatte, bestanden seit etwa 20 Jahren zunehmend symptomlose Hautveränderungen im Nackenbereich. Er berichtete, dass der Hautbefund in den letzten Jahren nicht weiter vorangeschritten sei. Bei der Inspektion fand sich eine ausgeprägte, rhombenartige Hautfelderung, die durch Furchen zustande kam. Die Haut war verdickt und gelblich verfärbt.

Die Diagnose lautete Cutis rhomboidalis nuchae. Die Bezeichnung wurde 1925 von dem berühmten deutschen Dermatologen Josef Jadassohn (1863–1936) eingeführt. Es handelt sich um eine degenerative Hautveränderung, die aus Hautalterung und chronischer Schädigung durch UV-Strahlung resultiert. In stark ausgebildeten Fällen treten analoge Veränderungen auch in der Haut des Gesichts auf. Die elastischen Eigenschaften der Haut sind gestört und dadurch die Rückstellkraft erheblich vermindert. Die Folgen sind Hauterschlaffung und Falten, die sich als tiefgehende Furchen in das Hautrelief eingraben. Am Nacken entsteht dabei aufgrund der rhombenartigen Struktur der Bewegungsfalten das Bild der Cutis rhomboidalis nuchae. Besonders gefährdet sind hellhäutige Personen, die beruflich viel im Freien arbeiten, etwa Landwirte, Seeleute und Bergführer, aber auch Sportler. Bei Frauen ist diese Hautveränderung sehr selten anzutreffen, da der Nacken meist durch die Haare gegen UV-Strahlung geschützt wird.

Eine effektive Therapie ist nicht bekannt. Möglicherweise lässt sich aber das Fortschreiten der Veränderungen durch konsequenten UV-Schutz verhindern.