_ 20–30% aller Patienten, die wegen eines Vorhofflimmerns antikoaguliert sind, leiden zusätzlich unter einer KHK. Eine Stentimplantation bedeutet für diese Patienten die Notwendigkeit einer zusätzlichen dualen Plättchenhemmung mit ASS plus einem P2Y12-Inhibitor wie Clopidogrel, um eine Stentthrombose zu verhindern. „Eine antithrombotische Triple-Therapie geht immer mit einem deutlich erhöhten Blutungsrisiko einher, sodass eine solche so kurz wie möglich durchgeführt werden sollte“, so Prof. Christopher Cannon, Boston. Eine Triple-Therapie erfolgt heute bei nicht erhöhtem Blutungsrisiko nur noch sechs Monate, bei erhöhtem Blutungsrisiko nur einen Monat lang.

Dass in soIchen Situationen eines der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) vorteilhaft ist, konnte die RE-DUAL-PCITM-Studie zeigen. In dieser Studie erhielten 2.725 Patienten mit Vorhofflimmern randomisiert entweder die klassische Triple-Therapie mit VKA, ASS und einem P2Y12-Inhibitor oder eine duale Therapie mit 2 × 110 mg Dabigatran (Pradaxa®) plus P2Y12-Inhibitor oder 2 × 150 mg Dabigatran plus P2Y12-Inhibitor.

Nach einem Jahr bestand kein Unterschied hinsichtlich der Verhinderung eines erneuten ischämischen Ereignisses, z. B. einer Stentthrombose. „Doch beide dualen Regime waren deutlich sicherer, da weniger Blutungen auftraten“, so Cannon. Unter der niedrigen Dosierung von 2 × 110 mg Dabigatran war die Rate an schweren oder klinisch relevanten, nicht-schweren Blutungen um 48%, unter der höheren Dosierung mit 2 × 150 mg um 38% niedriger. Bei Gabe der niedrigen Dosierung betrug die Rate an solchen Blutungen 15,4% im Vergleich zu 26,9% unter der klassischen Triple-Therapie. Bei der höheren Dosierung waren die Vergleichszahlen 20,2% vs. 25,7%.