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Eine 66-jährige, bislang immer gesunde Frau stellte sich wegen plötzlich aufgetretener Schmerzen und einer Blauverfärbung des rechten Mittelfingers vor. Drei Wochen zuvor war bereits eine ähnliche Episode aufgetreten, die Symptomatik hatte sich damals innerhalb weniger Tage zurückgebildet. Die Frau konnte sich nicht an ein Trauma in der letzten Zeit erinnern. Auch stand sie unter keiner Dauermedikation. Der rechte Mittelfinger war durch ein subkutanes Hämatom angeschwollen, neurologische Ausfälle bestanden nicht. Beim Eintauchen in kaltes Wasser änderte sich die Farbe des Fingers nicht. Gerinnungsparameter und Plättchenzahl waren normal.
Man stellte die klinische Diagnose einer Finger-Apoplexie, auch bekannt als Achenbach-Syndrom. Es handelt sich dabei um eine plötzlich spontan auftretende, subkutane Blutung an Fingern oder Händen. Die Ursache der für die meisten betroffenen Patienten sehr beunruhigenden Veränderung ist unbekannt. Die wichtigste Aufgabe des Arztes besteht in Aufklärung und Beruhigung, da sich die Veränderungen praktisch immer von allein zurückbilden. So war es auch in diesem Fall. Eine Woche später sah der Mittelfinger wieder normal aus.
Literatur
Yamamoto Y, Yamamoto S. Achenbach’s syndrome. N Engl J Med. 2017;376:e53
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Füeßl, H.S. Ein Mittelfinger erlebt sein blaues Wunder. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 42 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-0123-x
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