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Sie bekommt direkt die Tdap-Vakzine.

© ErikaMitchell / Getty Images / iStock

_ Das erste Problem ist die hohe Impfversagerquote. Immer wieder hatte ich in meiner Praxis Fälle von Pertussis trotz Impfung. Dass das ein allgemeines Problem zu sein scheint, erfuhr ich über unser Gesundheitsamt. Dafür scheint sich aber niemand zu interessieren. Die „UAW-Bögen“ habe ich immer brav an die Pharmafirmen geschickt.

Es nützt nichts, immer wieder auf die Notwendigkeit von Impfungen hinzuweisen, wenn die Impfstoffe nicht hinreichend wirksam sind. Die Impfmotivation von erkrankten Personen wird dadurch auch nicht gerade erhöht.

Das zweite Problem ist organisatorischer Art. Es klingt ganz einfach, bei der anstehenden Tetanus-Auffrischimpfung Pertussis mitzuimpfen. Das könnte man mal einem diensthabenden Arzt in einer Krankenhaus-Ambulanz sagen. Dort wird nämlich nur Tetanus/Diphtherie -Impfstoff verabreicht. Da es leider keinen Pertussis-Monoimpfstoff mehr gibt, ist man nicht mehr flexibel und kann die nächsten Jahre eine Keuchhusten-Prophylaxe schon wieder vergessen.

Und dann gibt es auch noch hin und wieder den guten alten Lieferengpass. Eigentlich war ich immer eine überzeugte Impf-Hausärztin. Aber mein Engagement bekommt zunehmend Risse.