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_ Der Marlboro-Mann, unterwegs zu Pferd durch die Rocky Mountains, wird wohl bald eine E-Zigarette im Mundwinkel bewegen. Man schätzt, dass die E-Zigaretten-Industrie in den USA bald diejenige der konventionellen Glimmstängel überholt. Das Geschäft boomt.

Wenn E-Zigaretten als „eher harmlos“ positioniert werden, birgt das Gefahren: Zum einen werden sie von jungen Leuten als Einstiegsdroge verwendet, zum zweiten nimmt das Heer derer zu, die doppelt rauchen, konventionell und elektronisch.

E-Zigaretten versteifen die Gefäße

Forscher um Magnus Lundbäck, Stockholm, haben Kreislaufeffekte einer E-Zigaretten-Exposition bei 15 gesunden Freiwilligen untersucht. E-Zigaretten führten innerhalb von nur 30 Minuten zu signifikanten Anstiegen von Blutdruck und Pulsfrequenz, die Gefäßsteifigkeit nahm um den Faktor 3 zu. E-Zigaretten ohne Nikotin verursachten diese Effekte nicht.

„Doppelraucher“ leiden häufiger unter Atemwegsbeschwerden

Linnea Hedman von der Umeå Universität in Schweden berichtete über eine Studie mit 30.000 Personen. 12% rauchten konventionelle Zigaretten und 2% E-Zigaretten. 10% der konventionellen Raucher konsumierten auch E-Zigaretten, im Vergleich zu 1,1% der Ex-Raucher und 0,6% der Nichtraucher.

Wer „doppelt“ rauchte, litt mit 56% signifikant häufiger an respiratorischen Symptomen als reine konventionelle Raucher (46%), reine E-Raucher (34%) oder Nichtraucher (26%).

Was steckt drin?

Die Arbeitsgruppe um Constantine Vardavas, Kreta, hatte bei 122 E-Zigaretten die Inhaltsstoffe analysiert. Alle Proben enthielten wenigstens eine Substanz, die als nicht gesund für die Atemwege klassifiziert ist (GHS-Klassifikation).

Vardavas präsentierte auch die Ergebnisse einer anderen Untersuchung über europaweite Trends in der Raucherentwöhnung. Nikotinersatztherapien (von 14,6% auf 12,2%) und Raucherentwöhnungskliniken (6,7% auf 5%) wurden unbeliebter, doch Versuche mit der E-Zigarette stiegen an (3,7% auf 11%).