Anhaltende Rückenschmerzen sind häufig, meist aber unspezifisch. Doch wenn diese länger als drei Monate anhalten, sollte man an eine entzündliche Ursache, genauer gesagt an eine axiale Spondyloarthritis denken. Auch hier gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto erfolgreicher ist sie.
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_ Für einen entzündlichen Rückenschmerz sprechen nach Dr. Uta Kiltz, Herne, folgende Kriterien:
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Langsamer Beginn,
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Morgensteifigkeit in der Wirbelsäule,
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Besserung bei Bewegung, aber nicht in Ruhe,
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Nächtliche Schmerzen, meist in der zweiten Nachthälfte und Besserung durch Aufstehen,
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alternierender Gesäßschmerz,
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Auftreten vor dem 45. Lebensjahr.
Leitliniengerechte Therapie
Für die Therapie der Spondylarthritiden wurden die Leitlinien vor Kurzem aktualisiert. Danach wird als optimales Management eine Kombination von medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen empfohlen. NSAR sind die First-Line-Medikamente. Sie sollten, soweit erforderlich und verträglich, bis zur maximalen Dosis eingesetzt werden. Bevor die Therapie eskaliert wird, sollten zumindest zwei NSAR über vier Wochen erprobt sein.
Eine systemische Langzeittherapie mit Glukokortikoiden wird bei rein axialer Erkrankung ebenso wenig empfohlen wie eine konventionelle DMARD(disease-modifying-antirheumatic-drugs)-Therapie. Biologika sollten bei trotz konventioneller Therapie hoher Krankheitsaktivität zum Einsatz kommen, wobei sich initial ein TNF-alpha-Inhibitor empfiehlt. Bei Versagen eines solchen kann ein anderer TNF-alpha-Inhibitor oder ein Interleukin-17-Inhibitor wie Secukinumab eingesetzt werden.
Literatur
45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), Stuttgart, 6.–9.9.2017
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Stiefelhagen, P. Nicht jeder Rückenschmerz ist harmlos. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 14 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-0096-y
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