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Auch ältere Patienten können nahezu bedenkenlos antikoaguliert werden.

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_ Viele Patienten mit Vorhofflimmern (VF) sind alt und multimorbide. Hier zögern manche Kollegen mit der notwendigen Antikoagulation. In der Studie ENGAGE AF-TIMI 48 waren 40% der Patienten über 75, 3.500 sogar über 80 Jahre alt. Subgruppen-Analysen zeigten, dass besonders alte Patienten eine gute Risiko-Nutzen-Bilanz unter Edoxaban versus Warfarin aufwiesen. Dies galt auch für Patienten mit Sturzgefahr und solche mit ASS-Komedikation. „Wir müssen keine Angst haben, unsere ältere Patienten damit zu behandeln“, berichtete Prof. Kurt Huber, Wien.

Huber wies mit Nachdruck darauf hin, dass die 60-mg/d-Dosis von Edoxaban die Standarddosierung sei, und zwar sowohl bei VF als bei Beinvenenthrombosen und Lungenembolie. „Da tun wir uns leicht“, so Huber. Man müsse nicht umdenken. In drei Situationen wird die Dosis aber halbiert: bei Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 15–50 ml/min), bei Untergewicht (< 60 kg) und bei Komedikation mit Cyclosporin, Dronedaron, Erythromycin oder Ketoconazol.

Inzwischen liegen mit der ENSURE-AF-Studie [Goette A et al. Lancet. 2016; 388:1995–2003] auch Daten von VF-Patienten vor, die sich einer Kardioversion unterziehen. Diese zeigen, dass Patienten unter Edoxaban das allgemein geringe Risiko für thromboembolische Komplikationen im Vergleich zu Warfarin noch einmal halbieren.