_ „Das erhöhte kardiovaskuläre Risiko einiger nicht-steroidaler Antirheumatika könnte zum Teil auf einem blutdrucksteigernden Effekt beruhen“, berichtete Prof. Frank Ruschitzka von der Kardiologischen Universitätsklinik in Zürich, der die Ergebnisse der PRECISION-ABPM-Studie vorstellte.

In der Doppelblindstudie waren 444 Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis, bei denen zudem kardiovaskuläre Risikofaktoren bestanden, unter Esomeprazol-Schutz in drei Armen mit Celecoxib (durchschnittliche Dosis: 208 mg/Tag), Ibuprofen (2.030 mg/Tag) oder Naproxen (852 mg/Tag) behandelt worden. Primärer Endpunkt war die Veränderung des 24-Stunden-Blutdruckes nach viermonatiger Therapie.

24-Stunden-Blutdruck steigt um 4 mmHg

Celecoxib hatte nahezu keinen Effekt auf den systolischen und diastolischen 24-Stunden-Blutdruck (-0,3/+0,1 mmHg). Auch bei Naproxen fielen die Veränderungen moderat aus (+1,6/+0,7 mmHg). Bei Ibuprofen waren die Blutdruckveränderungen hingegen durchaus relevant (+3,9/+0,8 mmHg). 23,2% der Ibuprofen-Patienten entwickelten eine Hypertonie, im Vergleich zu 19% unter Naproxen und 10,3% unter Celecoxib.

Die PRECISION-ABPM-Studie ist eine Substudie der Ende 2016 publizierten viel größeren PRECISION-Studie, die bei über 24.000 Patienten das kardiovaskuläre Nebenwirkungsrisiko der drei Antirheumatika verglichen hatte. Die Studie hatte gezeigt, dass Celecoxib den beiden Vergleichspräparaten nicht unterlegen war. In der On-treatment-Analyse hatte es gegenüber Ibuprofen weniger kardiovaskuläre, weniger gastrointestinale und weniger renale Nebenwirkungen verursacht.

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