_ Mit Hilfe der PCSK9-Inhibitoren, zusätzlich zu Statinen plus ggf. Ezetimib verabreicht, können die LDL-Cholesterinwerte in bisher unerreichte Tiefen abgesenkt werden. In der im März publizierten FOURIER-Studie (mit ca. 27.500 KHK-Hochrisiko-Patienten) reduzierte Evolocumab das LDL-Cholesterin im Schnitt auf LDL-Werte von ca. 30 mg/dl.

Um Wirksamkeit und Sicherheit sehr niedriger LDL-Werte zu untersuchen, teilten die Autoren das Patientenkollektiv in Abhängigkeit der nach 4-wöchiger Therapie erreichten LDL-Werte in fünf Gruppen auf: Patienten mit LDL-Werten unter 20 mg/dl, 20–49 mg/dl, 50–69 mg/dl, 70–99 mg/dl und ≥ 100 mg/dl.

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Häufigkeit der primären und sekundären kardiovaskulären Endpunkte kontinuierlich abnimmt, je weiter die LDL-Werte gesenkt wurden. Diese lineare Beziehung fand sich bis zu Werten von 10 mg/dl, so Prof. Robert Giugliano, Brigham and Women’s Hospital in Boston.

Keine Zunahme von Nebenwirkungen

Gleichzeitig wurden bestimmte Sicherheitsendpunkte in den fünf Gruppen analysiert, u. a. schwere Nebenwirkungen, Therapieunterbrechungen aufgrund von Nebenwirkungen, Neudiagnosen eines Diabetes, Malignome, Katarakt, Leberwerte, CK-Werte, hämorrhagische Schlaganfälle, neurologische Auffälligkeiten und speziell kognitive Beeinträchtigungen. Bezüglich keiner dieser Parameter zeigte sich ein erhöhtes Risiko in den Gruppen mit sehr niedrigen LDL-Werten, berichtete Giugliano.

Im ca. 500 Teilnehmer umfassenden Kollektiv der Patienten mit LDL-Werten unter 10 mg/dl sanken die Risiken für den sekundären Endpunkt (MACE: kardiovaskulärer Tod, Infarkt, Schlaganfall) im Verlauf von 2,2 Jahren auf 4,4% — im Vergleich zu 7,4 % in der Kontrollgruppe.

„Diese Daten legen nahe, dass wir noch deutlich niedrigere LDL-Werte bei unseren kardiovaskulären Risikopatienten anstreben sollten als es bisher empfohlen wird“, resümierte Giugliano.