Es scheint naheliegend zu vermuten, dass der durch Androgene bedingte Ausfall der Haupthaare mit dem Hormonspiegel assoziiert ist. Deutsche Forscher konnten das nicht bestätigen.
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_ Die Alopecia androgenetica ist die häufigste Form des Haarausfalls, jeder zweite Mann gehört im Alter von 50 zu ihren Opfern. In vitro hemmen Testosteron, aber auch Östrogen das Haarwachstum. Ob die Sexualhormonspiegel eine Rolle bei der Alopezie spielen, haben Hanna Kische und Kollegen vom Institut für klinische Chemie der Universitätsmedizin Greifswald untersucht.
Als Probanden standen 373 Männer der „Study of Health in Pomerania“ (SHIP-Trend) zur Verfügung. Dabei ergab sich keinerlei Zusammenhang zwischen den Hormonspiegeln und der Alopezie.
„Obwohl höhere Testosteronkonzentrationen über die 5-alpha-Reduktase den Dihydrotestosteronspiegel erhöhen und demzufolge die Androgenwirkung an den dermalen Papillenzellen der Haarfollikel stimulieren sollen, haben wir in der vorliegenden Studie keine Verbindung zwischen der Androgenkonzentration und dem Haarverlust von Männern feststellen können“, bilanzieren die Autoren. Resultate früherer Untersuchungen seien damit bestätigt.
Das heißt: Die androgenetische Alopezie geht vermutlich eher auf die Androgenempfindlichkeit bzw. auf die Dichte der Androgenrezeptoren zurück als auf die Serumkonzentrationen der Androgene selbst.
Literatur
Kische H et al. JAMA Dermatol 2017;153:935–937
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rb Dem Kahlschlag auf der Spur. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 9 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-0032-5
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