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_ Nach einer neuen Studie geht die Therapie mit Betablockern und Kalziumantagonisten möglicherweise mit einem erhöhten Risiko für Klinikeinweisungen wegen affektiver Störungen einher. ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorblocker scheinen dagegen das Risiko zu senken.

Aus einem großen schottischen Krankenhausregister wurden Daten von Patienten analysiert, die erstmals und für mehr als 90 Tage mit einem Antihypertensivum in Monotherapie behandelt worden waren. Von den 32.130 Patienten erhielten 34% ACE-Hemmer/AT1-Antagonisten, 36% Betablocker, 18% Kalziumantagonisten und 12% Thiaziddiuretika. Als Kontrollgruppe dienten 111.936 Patienten ohne blutdrucksenkende Therapie.

Im Laufe von fünf Jahren wurden insgesamt 299 Patienten (62% Frauen) wegen affektiver Störungen stationär aufgenommen. Bei 84% lautete die Diagnose Major-Depression, bei 15% bipolare Erkrankung, bei 1% handelte es sich um manische, persistierende oder nicht spezifizierte Affektstörungen. Die Gruppe mit ACE-Hemmern/AT1-Antagonisten hatte das geringste Risiko für Krankenhauseinweisungen wegen einer Affektstörung und wurde als Referenzgruppe definiert. Sowohl unter Betablockern als auch unter Kalziumantagonisten lag das Risiko doppelt so hoch. Kein signifikanter Unterschied zur Referenzgruppe zeigte sich bei Patienten mit einem Thiaziddiuretikum oder ohne Blutdrucksenker. Wurde auch das initiale Vorliegen einer Depression berücksichtigt, war die Einnahme von ACE-Hemmern oder AT1-Antagonisten im Vergleich zur Gruppe ohne Blutdrucksenker sogar mit einem signifikant um 47% geringeren Risiko für Klinikseinweisungen wegen einer affektiven Störung assoziiert.